Die Gebirgsstelze Motacilla cinerea siedelt an schnell fließenden, natürlichen Gewässern mit unterschiedlichen Strömungsverhältnissen, Geröllufern und Inseln. Für die Anlage ihres Nestes braucht die Gebirgsstelze wie der Eisvogel und die Wasseramsel ein Steilufer. Sie ernährt sich von Stein-, Köcher- und Eintagsfliegen(-larven) und anderen im Wasser lebenden kleinen Tieren.

Das Weibchen baut ein Nest in einem Erdloch in Wassernähe aus Moos und Gras und kleidet es mit Haaren aus. Ein- bis zweimal je Brutsaison legt es zwischen April und Juni meist fünf gelbbraune, graubraun gesprenkelte Eier, die von den Eltern 12 bis 14 Tage bebrütet werden. Beide Eltern füttern die Nestlinge, bis sie nach 11 bis 16 Tagen flügge sind.

Die Gebirgsstelze brütet im oberen Abschnitt des Europaschutzgebiets Tauglgries. Weitere Brutreviere im unteren Bereich, die noch 2007 dokumentiert wurden, konnten nicht mehr bestätigt werden.

Die nahe verwandte Bachstelze Motacilla alba ist häufiger Nahrungsgast und Durchzügler. Sie kann an ihrem typischen Schwanzwippen und der grau-blauen Färbung leicht erkannt werden.