Aktuelle Maßnahmen zur Förderung des Kiesbankgrashüpfers im Natur- und Europaschutzgebiet Tauglgries


Der Kiesbankgrashüpfer ist eine sehr seltene, in Salzburg vom Aussterben bedrohte Heuschreckenart. Das Vorkommen im Tauglgries galt lange Zeit als das einzige im Bundesland. Erst kürzlich wurde eine weitere, kleinere Population im Pinzgau entdeckt (2018).

Toller Erfolg der geführten Wanderungen

Von Mai bis September 2015 fanden alle zwei Wochen geführte Wanderungen durch das Europaschutzgebiet Tauglgries statt.

Kennenlerntag 2015

Am 18. September 2015 waren alle Bad Vigauner eingeladen, die "Lebensader Taugl" näher kennen zu lernen.

Neophyten-Rodung Juni

Berg- und Naturwacht sowie Schüler/innen der NMS Bad Vigaun leisten immer wieder wertvolle Arbeit zur Schutzgebietspflege.

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Neuer Schutzgebietsbetreuer für das Tauglgries

 

Seit April 2024 ist Jonas Trotz als Schutzgebietsbetreuer beim Land Salzburg angestellt. Er hat in Freising Naturschutz und Landschaftsplanung studiert und ist als Nachfolger von Johannes Reitsamer künftig für die Betreuung von Naturschutzgebieten im Tennengau und im Pongau zuständig.

Zu den betreuten Gebieten im Tennengau zählt auch das Europaschutzgebiet (ESG) Tauglgries. Dieses ist eine im Land Salzburg einzigartige Wildflusslandschaft, deren natürliche Gewässerdynamik noch weitgehend intakt ist. Die Taugl kann sich in ihrem breiten Bachbett beinahe uneingeschränkt selbst entwickeln und ist durch eine stetige Erneuerung der jungen und dynamischen Lebensräume geprägt. So entsteht ein vielfältiges Lebensraummosaik für seltene Tierarten, die auf die ausgedehnten Schotterflächen ursprünglicher Fließgewässer angewiesen sind. So zum Beispiel der seltene Kiesbankgrashüpfer, der auf die spärlich bewachsenen Kies- und Schotterflächen inneralpiner Bäche und Flüsse angepasst ist. Aber auch kiesbankbrütende Vogelarten wie der stark gefährdete Flussuferläufer finden im Tauglgries eines der wenigen Refugien mit geeigneten Nistplätzen vor.

Um den ökologischen Zustand der Schutzgebiete bestmöglich zu erhalten und bei Bedarf weiterzuentwickeln, werden einige der Salzburger Schutzgebiete durch Fachleute betreut. Die Schutzgebietsbetreuerinnen und –betreuer dienen dabei in erster Linie als Ansprechpartner für die Zusammenarbeit mit den verschiedenen lokalen Interessens- und Nutzergruppen. Darüber hinaus beobachten sie den Zustand von bedrohten Tier- und Pflanzenarten und können bei Bedarf Maßnahmen zur Unterstützung dieser Arten in die Wege leiten. Bei Interessens- und Zielkonflikten steht die Schutzgebietsbetreuung beratend zur Seite und sucht nach einvernehmlichen und naturschutzorientierten Lösungen für alle Beteiligten.

Der scheue Flussuferläufer ist auf Ihre Mithilfe angewiesen!

 

Die ausgedehnte Schotterlandschaft im Europaschutzgebiet Tauglgries ist ein idealer Lebensraum für kiesbankbrütende Vogelarten wie den seltenen Flussuferläufer. Die Kiesbankbrüter benötigen großflächige und strukturreiche Schotterflächen, wie man sie in ursprünglichen und dynamischen Wildflusslandschaften wie dem Tauglgries findet. Da die meisten Flüsse bereits vor langer Zeit begradigt und eingeengt wurden, ist ein großer Teil ihrer früheren Lebensräume heute verschwunden. Daher sind die verbliebenen Restlebensräume wie das Tauglgries für das Überleben der Vogelart von großer Bedeutung. Die Tiere sind in Österreich mittlerweile so selten, dass der Bruterfolg jedes einzelnen Brutpaares für den Erhalt der Art wichtig ist.

Auch dieses Jahr hat sich im Tauglgries wieder ein Flussuferläufer Paar zur Brut niedergelassen. Im Frühjahr wurden sogar zwei Paare beobachtet, die sich um das begehrte Brutrevier im Tauglgries gestritten haben. Die Brut beginnt je nach Wetterlage zwischen April und Mai. Die Eier werden in eine kleine Mulde am Boden gelegt, die auch Gelege genannt wird. Ob die Brut der Flussuferläufer im Tauglgries dieses Jahr erfolgreich war, kann jedoch nicht sicher abgeschätzt werden. Ab Juni konnten keine Tiere mehr im Tauglgries beobachtet werden. Es ist möglich, dass das Brutpaar sein Gelege in Folge der Hochwässer Anfang Juni verloren hat. Meist legen die Vögel nach dem Verlust ihres Geleges allerdings eine Zweitbrut an, weshalb sich die Tiere noch bis in den Juli hinein in ihren Brutrevieren aufhalten können. Sollten die Tiere in den Gebieten jedoch zu stark gestört werden, kommt es auch vor, dass sie ihre Brutreviere vorzeitig verlassen.

Immer wiederkehrende Störungen sind ein wichtiger Grund dafür, dass es für den scheuen Flussuferläufer auch in den verbliebenen Wildflusslandschaften wie dem Tauglgries schwierig ist, seine Brut erfolgreich aufzuziehen. In den landschaftlich reizvollen Gebieten kommt es häufig zu Nutzungskonflikten zwischen den Lebensraumansprüchen der Kiesbrüter und dem Bedürfnis der Menschen an Erholung in der freien Natur. Im Europaschutzgebiet Tauglgries hat man sich deshalb für eine Entflechtung der Nutzungsinteressen entschieden. Für die Freizeit- und Badenutzung stehen die beliebte Badestelle unterhalb der Römerbrücke sowie die weiteren Bereiche außerhalb der temporären Betretungsverbotszone dauerhaft zur Verfügung. Das Bachbett mit den ausgedehnten Schotterflächen und den Gebüsch-Gruppen, welches als temporäre Betretungsverbotszone gekennzeichnet ist, darf hingegen zwischen Anfang April und Ende Juli nicht betreten werden. So haben die Vögel eine erhöhte Chance, ihre Jungen ungestört großzuziehen. Die Brutzeit ist eine der sensibelsten Phasen im Jahresverlauf der Vögel und jedes Eindringen in deren Lebensraum bedeutet für diese eine Störung beim Brutgeschäft. Der scheue Flussuferläufer ergreift dann meist die Flucht, verlässt das Gelege und unterbricht die Nahrungssuche. Wenn derartige Störereignisse zu häufig erfolgen, geben die Vögel ihre Gelege auf und verlassen das Revier.

Durch die Beachtung des Betretungsverbots kann jeder seinen Beitrag dazu leisten, dass in den kommenden Jahren wieder Junge des Flussuferläufers im Tauglgries schlüpfen können. Zum Schutz der Kiesbankbrüter und anderer Vogelarten sind Hunde im Schutzgebiet grundsätzlich an der Leine zu führen.

Bei Fragen steht Ihnen der Schutzgebietsbetreuer gerne zu Verfügung:

Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Tel.:   +43 662 8042-5525

Mobil: +43 664 88983514

Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.salzburg.gv.at/themen/natur/schutzgebiete/schutzgebietsbetreuung

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