Das Wasser der Taugl formt und verändert die Landschaft ständig. Auf einer Länge von 2,4 Kilometern zwischen Römerbrücke und Autobahnbrücke ist im Tauglgries noch die ursprüngliche Dynamik eines Wildflusses zu sehen.

Wild und romantisch erscheint es uns, ein Platz, der selten geworden ist. Und auch selten für seine Bewohner, die Tiere und Pflanzen, die von diesen jungen und veränderlichen Landschaften abhängig sind.

Rollende Steine am Grund der Taugl – es braucht nur wenige Flusskilometer, bis die Kalksteine ihre schöne rundliche Form angenommen haben. In den flachen Bereichen lagern sie sich ab, bis ein Hochwasser sie weiter mitnimmt, hinunter bis in die Salzach.

Zwischen diesen Steinen leben Millionen von Kleinlebewesen, das „Makrozoobenthos“. Sie leben mit und in der Strömung und haben ausgefeilte Methoden entwickelt, nicht fortgerissen zu werden. Je unterschiedlicher der Flusslebensraum ist, desto mehr ökologische Nischen finden diese Tiere – die Grundlage für ein vielfältiges Leben.

Das Wild- oder Schwemmholz ist ein wesentliches Element im natürlichen Fluss. Es verändert die Strömung, bremst das Wasser. Zwischen den ins Wasser ragenden Ästen leben Jungfische. Es bildet sich Kehrwasser und Zonen mit ruhigem Wasser. Hinter dem Schwemmholz lagern sich Sand und Steine ab. Pionierpflanzen keimen und kleine Inseln wachsen – solange bis sie vom nächsten großen Hochwasser fortgerissen werden. Ein ewiges Kommen und Gehen, eine Landschaft im Fluss!